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Strontrace Workum

Appetitlich klingt es nicht unbedingt („Stront“ heißt so viel wie „Kacke“), aber spaßig, authentisch und sehr interessant ist das jährliche Strontrace in Workum allemal. Überhaupt wird die ganze Woche, in welcher dieser Segelwettbewerb stattfindet, zur „Strontweek“ ausgerufen. In den Niederlanden gilt sie als immaterielles Kulturerbe. Das bedeutet, dass man mit dieser Veranstaltung Traditionen aufrecht erhält. Strontweek und Strontrace Workum finden jährlich in den Herbstferien statt. Aber was hat es mit dem Strontrace Workum eigentlich auf sich? Was kann man in dieser Woche erleben? Und woher dieser merkwürdige Name? Lesen Sie ruhig weiter, wir verraten es Ihnen!

Strontrace Workum: schon seit 1974

Das Strontrace ist ein Segelwettbewerb, der schon seit 1974 jährlich stattfindet. Im Jahr 2023 somit zum 50. Mal. Die Idee zu dieser traditionellen Segelregatta hatte Reid de Jong. Er war der letzte Leuchtturmwärter von Workum, und die friesischen Gewässer bedeuteten ihm alles. Im November 2020 verstarb er im Alter von 86 Jahren. Reid organisierte das erste Strontrace in Erinnerung an die alte Transporttradition der Stadt. Im Laufe der Jahre dehnten sich die Feierlichkeiten auch eine ganze Woche aus.

Foto van de strontrace in Workum, groot zeilboot op het water

Strontrace: gelebte Geschichte

Das Strontrace ist ein Segelwettbewerb, der jedes Jahr von Workum nach Warmond in Südholland und wieder zurück führt. Ohne längere Pausen und ohne den Einsatz von moderner Technik. Auf dieser historischen Schifffahrtsroute ließen friesische Bauern früher Kuhmist und Kunstdünger in die holländische Geestlandschaft transportieren. Daher der Name. Am Strontrace Workum dürfen nur historische Schiffe teilnehmen, um so an den ursprünglichen Charakter der Schifffahrtsroute zu erinnern. In erster Linie nehmen Plattbodenschiffe (die sog. Skûtsjes) und Tjalken an dem Rennen teil. Gefahren wird Tag und Nacht.

Skutsjesilen

Shantys und der maritime Markt von Workum

Aber die Strontweek in Workum bietet weitere Highlights: Shantys, die Pendelfähre und Fischereitage. Die Woche findet jedes Jahr in den Herbstferien statt. Im Vorfeld dazu findet sozusagen ein Zulieferrennen mit Lastkähnen statt. Die Lastkähne bringen den Mist, der im Rahmen des Strontrace transportiert wird. Bevor die Segelregatta startet, findet am ersten Wochenende das Liereliet-Festival im Blazerhafen statt. Musiker und Sänger aus aller Welt erfreuen das Publikum mit Shantys. Am Sonntag stehen beim maritimen Markt alte Handwerke im Fokus.

liereliet

Mist gegen Blumenzwiebeln

Das Strontrace beginnt am Montag. Während der Fahrt muss so viel wie möglich gesegelt werden. Staken (Schiff mit einem Stock vom Boden abstoßen) und Treideln (Schiff vom Ufer aus hinterher ziehen) sind allerdings auch erlaubt. Navigieren geht nur mit Karte und Kompass. Die Route durchquert das IJsselmeer und verläuft weiter über Amsterdam nach Warmond. Der Rückweg führt über Haarlem, den Nordseekanal und erneut über das IJsselmeer. Im Tausch gegen den Mist nehmen die Schiffer Blumenzwiebeln mit nach Hause.

Die Beurtveer-Route – ein taktisches Spiel

Kurz nach Startschuss zum Strontrace legt in Workum die erste Beurtveer (zu Deutsch: Pendelfähre) ab. An die 20 Tjalken und Clipper sind ab dann drei Tage lang im IJsselmeer und im Markermeer unterwegs. Fähren dieser Art waren auf der ehemaligen Zuiderzee ein übliches Transportmittel für Personen. Die Schiffe steuern mehrere Orte rund um das IJsselmeer an. Der Sinn der Sache besteht darin, segelnd (d. h. ohne Motor) so schnell wie möglich von Workum nach Amsterdam und wieder zurück zu gelangen, selbstverständlich mit Passagieren an Bord. Bei diesem taktischen Spiel sind die Schiffe verpflichtet, unterwegs einige Orte anzusteuern: Workum, Medemblik, Lemmer, Lelystad, Enkhuizen und Amsterdam.

Strontrace Workum mensen trekken skutsje

Fischereitage in Workum

Die Strontweek ist auch die Zeit der Fischereitage. Eine Woche lang fischt man mit Jollen, Botterschiffen, Frachtkähnen und Schouwen auf traditionelle Weise. Dabei lässt man Fischereitechniken von anno dazumal wieder aufleben. Das Schiff, das am Ende der Woche den größten Fang macht, wird zum Gewinner gekürt. Der Fisch wird zweimal pro Woche in Workum angeliefert und von einem Auktionator versteigert.

twee mensen zijn bezig met visnetten vol paling

Strontweek 2023

Die Strontweek 2023 steigt in diesem Jahr vom 21. bis zum 29. Oktober. In dieser Woche dreht sich alles um den Transport auf dem Wasserweg mithilfe der Windkraft. Damit wird unter Beweis gestellt, dass Wasser und Wind einen nachhaltigen Transport ermöglichen. Workum-Besucher können sich auch auf interessante Weise einen Eindruck davon verschaffen, wie früher der Transport von Gütern ablief.

Blazerhaven Workum: wie ein Freilichtmuseum

Der Blazerhaven in Workum spielt während der Strontweek eine wichtige Rolle. Denn hier legen alle Schiffe ab. Das Hafenbecken wurde 2008 ausgehoben und bildet gemeinsam mit der Schiffswerft De Hoop einen historischen maritimen Komplex rund um die alte Zuiderzee-Schleuse von Workum. Der Blazerhaven ist ein regelrechtes Freilichtmuseum. Zahlreiche segeltüchtige authentische Fischersegelboote aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sind dort zu bewundern.

Weitere information über der Blazerhaven
De Blazerhaven op een mooie heldere herfstdag.

Der Leuchtturm von Workum: Feuer beim ersten zurückkehrenden Schiff

Auch der Workumer Leuchtturm an der Hafeneinfahrt spielt beim Strontrace eine wichtige Rolle. In „It Toarntsje“, dem kleinen Turn von 1708, entzündet man sie für das erste Boot, das aus Nordholland zurückkehrt, ein Feuer. Nur anlässlich des Strontrace erstrahlt der Leuchtturm somit wieder in alter Pracht. Mit all diesen Highlights ist die Strontweek ein guter Grund für eine Reise nach Friesland. Das gilt übrigens auch für alle anderen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Workum. Da wären zum Beispiel der Strand, die guten Kitesurfing-Möglichkeiten und das Jopie Huisman Museum.

Weitere information über der Leuchtturm
de vuurtoren van workum

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