Holzstadt IJlst: von Schlittschuhen über Spielsachen bis hin zur Werkzeug
IJlst, auf Friesisch Drylts genannt, ist eine Station im Rahmen der berühmten Elfstedentocht. Kein Wunder also, dass gerade hier einer der größten Schlittschuhhersteller der Niederlande beheimatet war: die Firma Nooitgedagt. Aber es waren nicht die Schlittschuhe, die der Stadt IJlst zu ihrem Bekanntheitsgrad verholfen haben. IJlst und Holz – schon seit Jahrhunderten gehört beides fest zusammen. Holz aller Art, in jeder Form und zu allen möglichen Gegenständen verarbeitet. Unter anderem zu Schlittschuhen. Die Stadt trägt nicht umsonst den Beinamen „Holzstadt“. Museum und Werkstatt Houtstad IJlst klärt den interessierten Besucher auf über das Verhältnis von IJlst zur Holzindustrie, insbesondere zum Schiffbau.
Museum Houtstad: schon das Gebäude ein Kunstwerk
Das Museum und Werkstatt Houtstad IJlst in einer einzigartigen Lage: unmittelbar am historischen Fahrwasser De Geeuw. Allein schon das Gebäude, in dem sich das Museum befindet, ist ein Kunstwerk an sich. Gebaut wurde es nach Plänen des Architekten Haiko Meijer. Sein Entwurf gewann 2018 den Vredeman-de-Vries-Preis der Provinz Friesland, der alle zwei Jahre vergeben wird. Passend zum Werkstoff besteht die Außenseite aus einer hölzernen Kubuskonstruktion aus russischem Lärchenholz. Innen sind die Räume mit deutschem Föhrenholz verkleidet. 2018 wurde das Museum Houtstad in direkter Nachbarschaft zur berühmten IJlster Holzsägemühle De Rat eröffnet.
Holzstadt IJlst: eine bewegte Vergangenheit
Im Museum Houtstad IJlst und in der dazugehörigen Werkstatt erfahren Sie alles über die „holzige“ Vergangenheit dieser altehrwürdigen friesischen Stadt. Den Erzeugnissen der Firma Nooitgedagt kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Hier sieht man traditionelles Handwerk in Aktion. Und jede Menge Spielzeug. Auch eine Sammlung von Schlittschuhen aus der berühmten Nooitgedagt-Fabrik ist hier zu bewundern. Prägend für die Silhouette von IJlst ist nach wie vor der Schlot der Nooitgedagt-Fabrik, der einzige Verbliebene seiner Art. Ganz oben sieht man sogar noch den Namenszug Nooitgedagt. Die Fabrik, ein echtes Familienunternehmen, war jahrzehntelang führend in der Produktion von Schlittschuhen, Kinderspielzeug und vor allem Werkzeugen. Die Qualität des Werkzeugs war sehr geschätzt. Noch heute verkauft das Museum einige Teile, die in der Sammlung doppelt und dreifach vorhanden sind. So wird das Werkzeug nach wie vor benutzt.
Workshops und Kurse im Museum IJlst
Darüber hinaus zeigt das Museum Houtstad ein Modell der Stadt IJlst von 1664 und erinnert an die Schiffe, die früher in IJlst gebaut wurden. Verschiedene Sägewerke lieferten das Holz für den Schiffsbau. Aber Houtstad IJlst ist nicht nur ein Museum zum Ansehen, sondern auch zum Mitmachen: Verschiedene Workshops und Kurse werden angeboten. Holzschnitzerei zum Beispiel. Oder Bildhauerei. Außerdem finden regelmäßig interessante Vorträge statt, z. B. zu Themen wie Biodiversität. Von Oktober bis Mai öffnet an jedem dritten Samstag im Monat das sogenannte Repair Café. Zwischen 13.00 und 17.00 Uhr werden dann verschiedene Gegenstände repariert. Denn vieles ist einfach zu schade zum Wegwerfen.
Museum Houtstad: ganzjährig geöffnet
Museum und Werkstatt Houtstad IJlst ist ganzjährig für Besucher geöffnet. Die Öffnungszeiten sind je nach Saison unterschiedlich. Vom 1. Juni bis zum 31. August ist das Museum täglich von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Kommen Sie mit einer ganzen Gruppe? Dann können Sie jederzeit telefonisch (+31 (0)515 - 532 167) einen Termin vereinbaren. Unter Anleitung eines Experten können Sie nach vorheriger Rücksprache in der Werkstatt auch an eigenen (Hobby-)Projekten arbeiten. Für alle Besucher innen gibt es kostenlos Tee, Kaffee oder heißen Kakao. Ein Besuch im Museum Houtstad kann durchaus mehrere Stunden dauern. Ein Erlebnis ist es auf jeden Fall. Danach noch etwas Zeit? IJlst hat noch so viel an Schätzen zu bieten. Besuchen Sie zum Beispiel die Bleichwiesen oder die Holzsägemühle De Rat.
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