Mehrtägige Bootstour durch die friesische Seenlandschaft
5 Bootstage im Herbst oder Winter
Möchten Sie sich mitten in der Woche einmal abseits der ausgetretenen Pfade bewegen? Suchen Sie in Ihrem Urlaub vor allem Raum und Weite? Ist Ihnen vielleicht schon einmal der Gedanke gekommen, im Herbst oder im Winter mit einem Boot übers Wasser zu schippern? Zu dieser Zeit sind nur wenige Leute auf den friesischen Gewässern unterwegs. In der Regel haben Sie freie Fahrt und können vom Boot aus die Aussicht auf das Wasser, das Schilf und die vorüberfliegenden Gänse genießen. Haben Sie selbst kein Boot? Außerhalb der Hochsaison kann man die schönsten Yachten zu durchaus attraktiven Preisen mieten. Manchmal sogar mit Wellness-Bereich an Bord! Bis zum 31. Oktober werden alle Brücken noch ganz regulär bedient. Danach können Sie mithilfe der friesischen Wassersport-App eine Vielzahl von Brücken selbst bedienen. Andere wiederum öffnen sich auf Anfrage. Die Nacht verbringen Sie an außergewöhnlichen Stellen inmitten der Natur. Oder mollig warm in einem friesischen Dorf.
Bootstour durch Südwestfriesland
Wir haben eine Fahrtroute zusammengestellt, die ganze 90 Kilometer lang ist. Sie führt quer durch das friesische Seengebiet und steuert auch verschiedene Orte am IJsselmeer an. Allerdings sollten Sie sich als wenig erfahrener Skipper nicht eigenständig aufs IJsselmeer begeben. Mit einem gemieteten Boot ist dies sogar verboten. Nichtsdestotrotz können Sie auf dieser Fahrtroute einige lebendige Küstenorte wie Lemmer, Workum, Stavoren und Sloten kennenlernen. Die drei zuletzt Genannten gehören übrigens zu jenen 11 friesischen Städten, durch welche die berühmte Elfstedentocht führt. So unternehmen Sie auch einen Städtetrip. Aber einen tiefenentspannten. Diese Route ist im Herbst und Winter mit einer Motoryacht oder einem beheizbaren Segelboot gut befahrbar. Bei einer ungefähren Geschwindigkeit von 9 km/h lässt sich die Strecke in 4-5 Tagen zurücklegen. Nehmen Sie sich Zeit, übernachten Sie an den schönsten Stellen von Südwestfriesland und legen Sie regelmäßig an, um die Sehenswürdigkeiten an Land zu bestaunen. Wir haben ein abwechslungsreiches 5-Tages-Programm zusammengestellt, das Lust auf mehr macht.
Die Route ansehenMontag, Tag 1
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15.00 Uhr / Lemmer
Am Montag Nachmittag holen Sie Ihr Boot im schönen Ort Lemmer ab. Dieses große Wassersportdorf liegt im Südzipfel von Friesland, an der Grenze zur Provinz Flevoland, und ist somit auch von Deutschland aus schnell erreichbar. In Lemmer kann man Motoryachten komplett mit Ofen, Küche und Sanitäreinrichtung mieten. So schippern Sie rundum sorglos über die friesischen Seen. Bootsführerschein? Den brauchen Sie nicht für dieses Schiff! Alle Anweisungen und alles Sonstige, was Sie wissen müssen, erklärt man Ihnen bei der Ankunft. Und danach sind Sie auch schon unterwegs.
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16.00 Uhr / Jeltesloot-Aquädukt
Noch am selben Nachmittag geht es in nördliche Richtung über De Grutte Brekken und den Prinses Margrietkanaal. Auf dem See De Kûfurd halten Sie sich an Backbord Richtung Heeg. Über das Jeltesloot-Aquädukt überqueren Sie mit Ihrem Boot völlig geräuschlos die Schnellstraße N354.
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17.00 uur / Heeg
17.00 uur / HeegWenn Sie das Wassersportdorf Heeg erreichen, fahren Sie am besten bis ins Zentrum durch und legen bei Hoora Watersport an De Draei an. In Heeg lohnt es sich, ein wenig die Beine zu vertreten. Unübersehbar im Zentrum ist der Aalfrachter: eine Nachbildung der Schiffe, mit denen man früher bis nach London fuhr, um die englische Hauptstadt mit frischem, noch lebendigem Aal aus dem friesischen Seengebiet zu beliefern. Über den Rundweg und den vielfältig bewachsenen Heempark geht es zurück zum Boot. Kaufen Sie unterwegs ein Pfund Aal bei Freerk Visserman und genießen Sie ihn mit Toast und Salat zum Abendessen. Ist der Aal schon ausverkauft? Dann bietet der Plus-Supermarkt schmackhafte Alternativen.
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Frühstücksbox bestellen
Frühstücksbox bestellenBestellen Sie jetzt schon Ihre Frühstücksbox für den kommenden Morgen bei Ypma's Bäckerei in Heeg. Denn was gibt es Schöneres als einen gemütlichen Morgen mit frischen Brötchen vom Bäcker nebenan? Wenn das kein guter Einstieg in den Tag ist...
Dienstag, Tag 2
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10.00 Uhr/ Frische Brötchen
Hoffentlich haben Sie das Vorrecht, den Tag mit einem schönen Sonnenaufgang bei Nebelschwaden über dem Wasser zu beginnen. Aber auch sonst erwartet Sie ein ganz besonderer Tag. Haben Sie gestern noch Ihre Frühstücksbox bei Ypma's Bäckerei in Heeg bestellt? Diese wird dann frei Haus, pardon: frei Boot, geliefert. Gibt es einen besseren Einstieg in den Tag?
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11.00 Uhr / über die Fluessen
11.00 Uhr / über die FluessenHeute geht es weiter nach Workum - eine der 11 friesischen Städte. Über das Hegemer Mar (Heegermeer) fahren Sie in Richtung Fluezen (de Fluessen), um dort Steuerbord einzuschlagen. Über den Yntemaseleat führen Sie zum Grutte Gaastmar - ein See, der daraufhin in das Sânmar übergeht. Hier gelangen Sie wiederum in einen breiten Kanal, der Sie direkt nach Workum führt. Bis hierhin verläuft die Strecke ohne Brücken. Kurz vor Workum muss man jedoch eine niedrige Bahnbrücke unterqueren. Rufen Sie hierzu bei der Nummer 0840-835460 an. Eine weitere Brücke, die Súdergoabrêge (unter der N359), können Sie selbst mithilfe der Wassersport-App bedienen.
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14.00 Uhr / Workum
14.00 Uhr / WorkumMachen Sie das Boot irgendwo am Ortseingang von Workum am Kai fest und gehen Sie das letzte Stück zu Fuß. Sie ersparen sich dadurch Anrufe bei gleich mehreren Brücken. Workum hat eine gemütliche Altstadt, die zu einem kleinen Rundgang einlädt. über den Markt, die Schleusen, den alten Blazershafen und über einen kleinen Weg durch die Wiesen zurück ins Zentrum. Interessante Geschäfte bieten sich für einen Funshopping-Bummel, und auch die Lebensmittel fürs Abendessen und zum Frühstück kann man hier beim Bäcker, Metzger und Käsehändler beschaffen. Schmackhafte regionale Spezialitäten bietet der Frischmarkt De Drie Ambachten.
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17.00 Uhr / Steg FL 11
Suchen Sie sich ein lauschiges Plätzchen für die Nacht. Fahren Sie am besten einfach ein Stück zurück in die Natur. Sie können zum Beispiel an Steg FL 11 Ecke De Grûns anlegen. Das Anlegen an diesem Steg - gewissermaßen fernab der Zivilisation - ist kostenlos. Dafür sollten Sie allerdings genügend Wasser und eine vollgeladene Batterie an Bord haben. Dann können Sie in der kompakten Kombüse Ihres Schiffes buchstäblich die Sterne vom Himmel kochen.
Mittwoch, Tag 3
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9.00 Uhr / Über die Fluessen
Genießen Sie ein Frühstück mit Aussicht. Hören Sie noch ein letztes Mal die Glocken des stumpfen Kirchturms von Workum, bevor Sie die Segel in Richtung Stavoren setzen. Fahren Sie zurück zum großen See de Fluezen (de Fluessen), wo Sie sich Richtung Steuerbord orientieren. In diesem See stoßen Sie auf einige unbewohnte Inseln, an denen Sie kurz anlegen können, um sich die Beine zu vertreten.
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10.00 Uhr / über die Morra
Über das Aquädukt De Galamadammen bei Koudum gelangen Sie zum nächsten See: zum Morra-See. Jetzt haben Sie den südwestlichsten Zipfel Frieslands erreicht. Über das Dorf Warns laufen Sie in den Binnenhafen der Marina von Stavoren ein. Dieser Yachthafen ist ganzjährig geöffnet. Dort kann man tanken, die Batterie laden und den Wassertank auffüllen.
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13.00 Uhr / Stavoren
13.00 Uhr / StavorenVom Yachthafen aus sind es nur wenige Minuten Fußweg über den alten Seedeich ins Zentrum der kleinen Hafenstadt. Dort am Hafen blickt sie stumm aufs Wasser: die Frau von Stavoren. Lesen Sie die Geschichte auf dem Schild und lassen Sie auch die anderen Sehenswürdigkeiten auf sich wirken: den Leuchtturm, das ehemalige Rathaus, die Bleichwiesen und die Altstadt als solche. Hier am IJsselmeer ist im Sommer jede Menge los, aber im Herbst und Winter genießen Sie gemeinsam mit den Bewohnern dieser malerischen Stadt die wohlverdiente Ruhe.
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19.00 Uhr / Privatkoch an Bord
19.00 Uhr / Privatkoch an BordVerwöhnen Sie Ihren Gaumen, indem Sie einen Privatkoch engagieren, der Ihnen nach allen Regeln der Kunst ein Abendessens an Bord zubereitet! Reservieren Sie zum Beispiel bei „Evert kookt“ aus Workum. Ein kulinarisches Erlebnis und ein unvergesslicher, entspannter Abend stehen Ihnen bevor. Die Nacht verbringen Sie ebenfalls in Ihrer gemütlichen Koje auf dem eigenen Boot, im sicheren Hafen.
Donnerstag, Tag 4
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10.00 Uhr / Stavoren wacht auf
Nach einem ruhigen Frühstück im Hafen bereiten Sie sich auf den Rückweg vor. Heute steht die Mini-Altstadt von Sloten auf dem Programm. Zunächst geht es über den Fluessen zurück. In entgegengesetzter Richtung sieht die friesische Wasserwelt wiederum ganz anders aus als gestern noch! Und dann auf nach Woudsend.
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12.00 Uhr / Woudsend
12.00 Uhr / WoudsendIn Woudsend ist es Zeit für einen kleinen Landgang. Legen Sie am Kai an und schlendern Sie durch das Labyrinth der elf Gassen, die dieses Wassersportdorf zu bieten hat und in denen man sich so schön verirren kann. Bei Omke Jan in Woudsend kann man zünftig zu Mittag essen, bei regionaler Kost mit biologischen Produkten.
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15.00 Uhr / Hellingbrege
15.00 Uhr / HellingbregeDanach müssen Sie in Woudsend die Hellingbrege passieren. Diese Brücke wird in den Wintermonaten nur auf Abruf geöffnet. Wenn Ihr Boot höher als 2,5 Meter ist, rufen Sie am besten rechtzeitig im Voraus die Nummer 058-2925888 an (in jedem Fall während der Bürostunden), um die Brücke öffnen zu lassen.
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16.00 Uhr / Sloten
16.00 Uhr / SlotenFahren Sie weiter zum Sleattemer Mar (Slotermeer), um dort Kurs auf Sloten zu nehmen. Letztendlich gelangen Sie über die Nieuwe Langebrug (auch diese Brückenöffnung muss telefonisch reserviert werden) in die Altstadt von Sloten. Hier sollten Sie unbedingt einen Zwischenstopp einlegen, um an den alten Stadtgrachten und an der Kanone entlang zu den Mühlen zu spazieren. Am besten erkunden Sie den Ort im Rahmen der Stadtwanderung von Sloten. Die Routenbeschreibung erhalten Sie gegen eine Gebühr beim Restaurant De Zeven Wouden.
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18.00 Uhr / Marboei-Anlegestellen
Wenn die Natur zu Poesie anregt, dann dürfte Ihr heutiger Übernachtungsplatz ein Gedicht sein. Denn kurz hinter Sloten finden Sie auf dem Brandemar (Brandemeer) eine der kostenlosen Marboei-Anlegestellen. Holen Sie die Weingläser zum Vorschein und lassen Sie Ihren Blick gen Himmel schweifen. Vergessen Sie aber nicht, den Ankerball zu setzen und das Toplicht einzuschalten.
Freitag, Tag 5
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9.00 Uhr / Aufwachen am Marboei
9.00 Uhr / Aufwachen am MarboeiNicht nur an Stegen und Dammwänden, sondern auch an Bojen im See dürfen Wassersportler anlegen. in Friesland nennt man diese Bojen MarBoei. Eine Marboei-Boje ist quasi der Geheimtipp für kostenlose Übernachtungen. Bitte achten Sie bei der Abfahrt darauf, dass Sie nicht über die Boje fahren.
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9.00 uur / Wouda-Pumpwerk
9.00 uur / Wouda-PumpwerkNach einem Frühstück an Bord ist es nur noch ein kleines Stück bis Lemmer. So können Sie die Zeit auf dem Boot maximal ausnutzen. In Lemmer geben Sie Ihr Boot wohlbehalten zurück und müssen sich wahrscheinlich erst wieder an Ihr Landrattendasein gewöhnen. Übrigens sollten Sie in Lemmer unbedingt das Wouda-Pumpwerk besuchen: ein über 100 Jahre altes dampfbetriebenes Pumpwerk, das inzwischen zum UNESCO-Welterbe gehört.
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Wohin mit dem Müll?
Wohin mit dem Müll?Marrekrite ist die Organisation, die in Friesland kostenlose Liegeplätze mitten in der Natur bereitstellt. Auch statten sie die Liegeplätze mit Müllcontainern aus. In den Wintermonaten wird das Marrekrite-Umweltboot gewartet. Deshalb können die Container nicht geleert werden. Wir bitten Sie daher, den eigenen Müll zu Hause zu entsorgen. Dann haben die Vögel und die sonstigen Tiere nicht unter Ihrem Besuch zu leiden. An folgenden Stellen können Sie auch im Winter Müll entsorgen. Sobald die Container allerdings voll sind, werden sie abgeschlossen. Marchjepôlle, Jouster Slûske, Langehoekspôlle und Aegehoek.