Elf-Dörfer-Route mit dem Fahrrad
Wer bereits mit den Friesischen Elf Städten vertraut ist und gerne Fahrrad fährt, kann sich jetzt auf die Friesische Elf-Dörfer-Route vorbereiten. Diese 170 Kilometer lange, mehrtägige Fahrradroute schlängelt sich durch die wasserreiche Landschaft von Waterland van Friesland. Unterwegs entdecken Sie 11 gemütliche Dörfer, jedes mit seinem eigenen Charme und einer reichen Vergangenheit. In diesem Artikel nehme ich Sie mit auf meine Radtour entlang der 11 Dörfer.
Mirre Oost reiste um die ganze Welt und stellte nach und nach fest, dass es auch in den Niederlanden unglaublich viel zu sehen und zu tun gibt. Immer mehr begann sie, schöne Ausflüge im eigenen Land zu entdecken. Eine dieser Entdeckungen ist die Elf-Dörfer-Route.
Die Elf-Dörfer-Route
Die Elf-Dörfer-Route ist eine wunderschöne mehrtägige Fahrradroute, die Sie durch 11 charakteristische Dörfer Frieslands führt. Insgesamt gibt es in Südwestfriesland nicht weniger als 133 Dörfer. Während Ihrer Tour kommen Sie an Dörfern wie Joure und Terherne vorbei. Aber zwischendurch fahren Sie auch durch winzige Dörfer, Weiler und schöne Landschaften. Mit dieser Route entdecken Sie alles, was Waterland von Friesland zu bieten hat, eine ideale Empfehlung für ein Wochenende.
Die Elf-Dörfer-RouteDie 11 Dörfer auf der Route
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1/ Balk
1/ BalkDas Fahrradabenteuer beginnt im Dorf Balk, wo wir am Vorabend unserer fünftägigen Radtour im 't Bûterhûs (dem Butterhaus) übernachten. Passend, denn das Dorf wurde im 18. Jahrhundert durch den Butterhandel reich. Während einer Audiotour durch das Dorf erfahren wir alles darüber. Balk entstand bei der Balkbrug über den Fluss Luts. Über den Fluss wurde viel Handel getrieben, und so wurde die Butter in andere Teile der Niederlande und sogar nach England verschifft. Die Bauern und Händler verdienten daran ein Vermögen. Das ist an den prächtigen Fassaden und den Giebelsteinen zu erkennen.
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2/ Woudsend
2/ WoudsendAm nächsten Morgen radeln wir entlang des Sleattemer Mar nach Woudsend. Dieses kleine, aber gemütliche Wassersportdorf hat zwei Mühlen: die Getreidemühle und die Sägemühle. In der 300 Jahre alten Sägemühle De Jager wurden Baumstämme zu Brettern gesägt, aus denen unzählige Schiffe gebaut wurden. Die Kornmühle 't Lam kann man auch heute noch besuchen. Hier wird immer noch Getreide, Graupen und Senfsamen gemahlen.
Dann ist es Zeit für die Elfstegentocht. Alle Gassen haben einen eigenen Namen und eine Geschichte. Namen wie Seilmakkersteech und Blokmakkersteech erinnern an die Zeit, als Woudsend erfolgreich im Schiffbau war. Danach machen wir uns auf den Weg zum nächsten Dorf: Heeg.
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3/ Heeg
3/ HeegDas Dorf Heeg war früher für den Aalhandel bekannt. Das Dorf handelte sogar mit London und genoss Privilegien. Aufgrund der heldenhaften Besatzung des Aalfangbootes, die 1666 geholfen hatte, ein großes Feuer in London zu bekämpfen, erhielten sie von König Charles II. einen kostenlosen Anlegeplatz an der Themse. Das war natürlich äußerst vorteilhaft für das Geschäft. Im interaktiven Besucherzentrum des Fremdenverkehrsamtes Waterland van Friesland erfahren Sie alles darüber. Für unsere Übernachtung radeln wir zum Wassersportcampingplatz De Bearshoeke in Oudega. Hier schlafen wir in einer Trekkerhütte am Wasser.
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4/ Oudega
4/ OudegaAusgeruht wachen wir auf, denn hier in der Natur ist es schön ruhig. Wir radeln am Dorfladen vorbei für ein Frühstück und dann zum Watersportbedrijf De Werff. Von hier aus erkunden wir mit einem elektrischen Boot die Oudegaaster Brekken. Zu dieser frühen Stunde sind wir fast die Einzigen auf dem Wasser, das sanft gegen unser Boot plätschert. Unterwegs machen wir Halt an der Kirche von Sandfirden. Das Dorf mit nur etwa 25 Einwohnern liegt auf einem Hügel und ist fast vollständig von Wasser umgeben. Wir fahren weiter zwischen den Schilfkragen hindurch. Kühe trinken aus dem Wasser und betrachten uns neugierig, wenn wir vorbeikommen. Nach einem Mittagessen am Wasser in der Pizzeria Tre Paesi in Oudega setzen wir unsere Radtour in Richtung Makkum fort.
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5/ Makkum
5/ MakkumBevor der Afsluitdijk gebaut wurde, lag Makkum an der Zuiderzee. Während des Goldenen Zeitalters war es ein wichtiger Handelsplatz und das Dorf wurde durch den Mauerzement aus den Kalkbrennereien wohlhabend. Dieser Mauerzement wurde unter anderem beim Bau von Häusern in Amsterdam verwendet. In der Nähe des Hafens finden Sie das Atelier von Marco Käller. Er hat sich von der Natur und der Seefahrt inspirieren lassen. Entlang des Radwegs stehen auch einige seiner Kunstwerke: Ferngläser, die die Geschichte von Schiffsstrandungen bei Makkum erzählen. Wir machen einen kleinen Abstecher zum Strand von Makkum und werden überrascht. Gemütliche Strandpavillons, in denen trendige Snacks und Getränke serviert werden, umgeben den schneeweißen Strand, der voller Badegäste ist.
Dann folgen wir dem Deich entlang des IJsselmeers. Während das weiche Licht der untergehenden Sonne über das Land streicht, inspiziert ein Bauer sein umgepflügtes Land. Über seinem Kopf lassen die Tureluurs von sich hören. Dies ist zweifellos die schönste Zeit des Tages, um noch auf dem Fahrrad zu sein. Aber wir sind auch müde nach einem so langen Tag auf dem Fahrrad. Zum Glück erwartet uns in Koudum ein herrliches Bett in der B&B Perruque. In diesem ehemaligen Polizeibüro übernachten wir im Aspirantenzimmer. Aber Sie können zum Beispiel auch im "Verhörraum" übernachten.
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6/ Koudum
6/ KoudumUm Koudum kennenzulernen, machen wir die Escapeloop: eine Mischung aus einem Escape Room und einem Dorfspaziergang. Indem wir Rätsel lösen, erfahren wir allerlei Interessantes über Koudum. Danach steigen wir wieder auf die Fahrräder. Iris von der B&B Perruque verabschiedet uns, wirft aber zuerst noch einen Blick auf die Route: "Ah, ihr kommt am Fûgelhoeke vorbei", sagt sie, "das ist mein Lieblingsstück." Kurz darauf entdecken wir warum, denn dieses Naturschutzgebiet wird nicht umsonst so genannt. Wir hören Rohrsänger zwitschern und der Kuckuck lässt sein charakteristisches Geräusch erklingen. Der Duft von Holunderblüten erfüllt die Luft. Und sobald ein Raubvogel überfliegt, sucht ein Hase sein Versteck im Graben.
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7/ Oudemirdum
7/ OudemirdumWir machen einen Zwischenstopp am Oudemirdumerklif und bewundern diese besondere Schöpfung der Natur. Hier stehen wir einfach sechs Meter hoch und schauen über das IJsselmeer. Im Besucherzentrum Mar en Klif in Oudemirdum entdecken wir, wie diese Klippen (es gibt insgesamt drei) während der vorletzten Eiszeit entstanden sind. Eismassen aus Skandinavien drückten den Boden zu Hügeln empor. Das Geschiebelehm brach dann senkrecht durch die Wellen der Zuiderzee, dem heutigen IJsselmeer, ab. Dann ist es Zeit, unsere Elfdorpenroute fortzusetzen. Wir radeln durch einen Märchenwald namens Bremer Wildernis und das Lycklamabos nach Sloten.
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Sloten
SlotenSloten ist tatsächlich kein Dorf, sondern eine der friesischen Elf Städte. Aber diese kleinste Stadt unter den Elf Städten können wir nicht links liegen lassen. Wir lassen uns von Stadsomroeper Wiebrand van der Land in historischer Kleidung führen, der auf uns wartet. Er dreht seine Ratsche und seine Stimme hallt über die Grachten: "Bauern, Bürger und Fremde!" um Aufmerksamkeit für eine wichtige Ankündigung zu bekommen. Anschließend erzählt er uns allerlei spannende Geschichten über die Stadt. Nicht viel später hänge ich am Schandpfahl. "Mein Vorgänger hatte immer ein Schloss dabei," erzählt Wiebrand, "und ließ einen der Besucher hier ziemlich lange hängen." Zum Glück komme ich dieses Mal gnädig davon.
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8/ Lemmer
8/ LemmerNach all den eindrucksvollen Geschichten über Sloten setzen wir unsere Radtour fort nach Lemmer. Kurz vor Lemmer passieren wir das Woudagemaal, das größte noch funktionierende Dampfpumpwerk, und einen stark besuchten Sandstrand. Auch im Zentrum von Lemmer herrscht reges Treiben, und die Boote fahren hin und her. Die letzten Fahrradkilometer des Tages führen durch die Wiesen nach Bantega. Wir übernachten in einer geräumigen Blockhütte auf dem Minicamping De Bolderik. Später am Abend genießen wir noch einen atemberaubenden Sonnenuntergang.
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9/ Joure
9/ JoureÜber einen wunderschönen Radweg setzen wir am nächsten Morgen unseren Weg Richtung Joure fort. Der Reiseführer Max Buis wartet bereits hier auf uns für einen Dorfspaziergang durch Joure. Er erzählt die Geschichten so lebhaft, dass wir sie fast vor uns sehen können. So wird unter anderem die Geschichte von Douwe Egberts lebendig. Im Museum Joure tauchen Sie buchstäblich in die Welt von Douwe Egberts ein. Hier finden Sie unter anderem noch den ältesten Lebensmittelgeschäft von Douwe Egberts, das Wohnhaus und ein ehemaliges Kaffeelager. Während des Dorfspaziergangs besteigen wir auch den Jouster Toer (Turm) mit einer kleinen Zelle, in der früher Recht gesprochen wurde. Um alle Geschichten über Joure zu entdecken, müssen Sie wirklich einmal selbst ins Museum gehen und an der Dorfspaziergang teilnehmen. Wir steigen wieder auf die Fahrräder, denn Terherne wartet.
10/ Terherne
10/ TerherneTerherne wird auch als Kameleondorf bezeichnet, nach den Büchern von Hotze de Roos. Im Herzen von Terherne wurde in der Kameleonboerderij das Dorf Lenten nachgebaut. Sie können auch mit einem Prahm zum Kameleoneiland fahren. Hier gibt es allerlei Abenteuer zu erleben. Bezwingen Sie den Treibgutfahrweg, machen Sie Weitsprung mit dem Strohstock, nehmen Sie an einem Schubkarrenrennen teil und vieles mehr. Nach dem Mittagessen radeln wir zurück entlang des Snitsermar. Am und auf dem Wasser herrscht reges Treiben. Und auch auf dem Radweg ist viel los, alle mit einem Lächeln im Gesicht. Auf dem Weg nach Langweer, dem elften Dorf entlang der Route, überqueren wir sogar zweimal mit einer Fähre das Wasser.
11/ Langweer
11/ LangweerDie letzte Nacht in Südwestfriesland verbringen wir in einem charmanten Zimmer im B&B Langweer. Das Bed & Breakfast befindet sich in einem großen umgebauten Bauernhaus, das von Blumen umgeben ist. Nach einer herrlich langen Nachtruhe genießen wir ein fantastisches Frühstück im blumigen Garten. Und weil es Sonntag ist, serviert man den Gästen French Toast aus Zuckerkuchen mit Erdbeeren. Ein Genuss!
Danach machen wir uns mit der kostenlosen Augmented-Reality-Route von MeAR Fryslân auf den Weg durch Langweer. An verschiedenen Orten im Dorf wird die App aktiviert und Sie hören eine Geschichte über die Geschichte des Ortes. Wie zum Beispiel bei der Langweerder Molen, die eine wichtige Funktion als Polder- und Roggenmühle hatte. Dann ist es Zeit für die letzten 20 Kilometer der Elfdorpenroute, und Balk kommt wieder in Sicht. Es war eine Freude, diese Tour zu radeln!
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Blog: 3 Tage, 3 Städte
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