Glockenstuhl Hartwerd
Hartwerd
Im Mittelalter stand in Hartwerd an der Stelle des Glockenstuhls eine Kirche im romano-gotischen Stil. Es ist recht ungewöhnlich, dass das kleine Warftendorf Hartwerd eine eigene Pfarrkirche hatte.
Hier schon mal ein Vorgeschmack
Im Mittelalter stand in Hartwerd eine Kirche im romano-gotischen Stil. Es ist recht ungewöhnlich, dass das kleine Warftendorf Hartwerd eine eigene Pfarrkirche hatte. Nordöstlich des Dorfes befand sich die im Jahr 1191 gegründete Abtei Bloemkamp, zu der die Kirche von Hartwerd gehörte. Das genaue Baujahr der Kirche in Hartwerd ist jedoch nicht bekannt. Im Zuge der Reformation (1580) wurden alle römisch-katholischen Kirchen protestantisch. Damit wurde auch die Kirche von Hartwerd zu einer reformierten Kirche.
Im Jahr 1771 wurde die Kirche abgerissen, wahrscheinlich aus Geldmangel. Der Kirchturm blieb jedoch stehen, bis auch dieser schließlich im Jahr 1807 abgerissen wurde. Nur die mittelalterliche Glocke blieb erhalten. Diese Glocke stammt wahrscheinlich aus dem Kloster Bloemkamp und wurde im 12. oder 13. Jahrhundert gegossen. Nach dem Abriss des Kirchturms beschloss die kleine Gemeinde Hartwerd, den ursprünglichen Zustand des Friedhofs zu bewahren. Die Glocke sollte außerdem wieder bei Beerdigungen und Todesfällen geläutet werden.
Im Jahr 1807 wurde ein Glockenstuhl mit einer einzigartigen Form errichtet. Der Legende nach ist das Fundament aus alten friesischen gelben großen Backsteinen – den sogenannten „kloostermoppen“ – eigentlich das alte Fundament des Kirchturms. Auf der gemauerten Verdickung des Sockels steht ein mit Dachziegeln versehener Holzrahmen. Darauf steht ein Quadrat mit Schalllöchern, das von einem pyramidenförmigen Dach mit Wetterfahne in Form eines Hahns abgeschlossen wird. Der Pfeil unter dem Hahn ist auf einer Seite herzförmig.
Im Jahr 1986 wurde der Glockenturm im Zuge von Restaurierungsarbeiten komplett abgerissen und im gleichen Stil wieder aufgebaut. Bei dieser Restaurierung stellte sich heraus, dass der eigentliche Glockenstuhl und das Fundament nicht mehr verwendet werden konnten. Auch die alte Glocke, die das Mittelalter und die deutsche Besatzung überstanden hatte, war durch einen Riss im Glockenhelm beschädigt worden und damit unbrauchbar. Die mittelalterliche Glocke wurde durch eine Glocke aus dem 20. Jahrhundert aus der abgerissenen Reformierten Johanneskirche in Apeldoorn ersetzt.
Bei Beerdigungen und Todesfällen wird diese Glocke geläutet. Bis 1970 ertönte die Glocke auch beim Zeitläuten, und das etwa um 8:00 Uhr, um 12:00 Uhr und um 16:00 Uhr. Das Läuten der Glocke übernahm häufig der lokale Zimmermann.
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